Chronik

Dezember 2022: „Das BUCH der Bücher flott erzählt“, Teil 1; UA im Rahmen des interkulturellen Jugend- und Theaterprojektes Shalom-Salam: Wohin?

Dezember 2018: „Winter Wonderland“, Uraufführung einer musikalischen Collage zu den berühmtesten jüdischen Weihnachtsliedern und ihrer Entstehungsgeschichte

April 2018: „Benjamin-Wohin?“ von Hermann Sinsheimer, Erstinszenierung seit 1938.

Oktober 2017: „Shalom-Salam: Wohin?“ Ein interkulturelles Jugend- und Theaterprojekt

Seit 2017 ist das Spree-Ensemble Kooperationspartner des Deutsch-Jüdischen Theaters.

Dezember 2013: Berliner Erstaufführung von „Rumpelstilzchens Rache“ von Hans Hirschmüller in der Regie und unter Mitwirkung desselben, offizielle Premiere am 12. Januar 2014.

Juni 2013: Premiere von „Der nötige Ernst“ eine ernste Komödie nach Oscar Wilde in einer Berliner Fassung unter der Regie von Claudia Maria Bauer.

März 2013: Gastspiel in Höxter im Weserland mit „Reigen“ anlässlich des Internationalen Frauentages.

Januar 2013: Der Verein wird ins Vereinsregister eingetragen. Die Gemeinnützigkeit ist amtlich.

August 2012: Gründungsversammlung des Vereins Spree-Ensemble-Theater Berlin e.V.

April 2012: Premiere von Arthur Schnitzler, „Reigen“ – Liebe in all ihren Facetten.

Oktober 2011: Wir feiern den ersten Geburtstag des Spree-Ensembles mit einem Abend, wo wir und unsere Freunde selbstgewählte Beiträge anbieten. Mit dabei sind die Kollegen vom Jüdischen Theater und Nicole Kroupis von „Les Monmartrois“, die extra aus der Nähe von Oldenburg anreist.

April 2011: Premiere von Molière, „Der eingebildete Kranke“

Oktober 2010: Premiere von August Strindberg „Die erste Warnung“.

Das Spree-Ensemble tritt an diesem Tag das erste Mal vor Publikum auf. Wir treffen uns schon morgens um kurz nach 9 Uhr zum Aufbau, zum Schmücken des Saales, zum Einrichten der Technik und zum Proben. Jeder ackert, was das Zeug hält, am Nachmittag sind alle müde und legen sich für ein kurzes Nickerchen irgendwo hin – auf die Bühne, die Sitze im Zuschauerraum… Vor der Vorstellung gibt es noch ein gemeinsames Aufwärmen, die Kontrolle, ob alles am rechten Platz ist und funktioniert, Schminken, Umziehen. Eigentlich sind alle jetzt schon fix und fertig, auch vor Aufregung, vor Angst, dass irgendetwas schiefgeht. Es ist halb acht. Einlass und Spielbeginn. Bei der ersten Szene können wir nicht so vorgehen wie ursprünglich geplant. Es gibt in diesem Theater keinen Bühnen-Vorhang. Wir müssen improvisieren und stellen zur Irritation und Belustigung des Publikums die Szene kurzerhand um. Wochen später finden wir dann doch den Vorhang und den dazugehörigen Mechanismus, und keiner hat eine Ahnung wie uns das hatte passieren können… Jedenfalls ist in diesem Moment aus einer spontanen und utopisch scheinenden Idee Wirklichkeit geworden. Wir spielen vor einem ausverkauften Saal im Coupé-Theater und werden von einem glücklich amüsierten Publikum würdig gefeiert.

August 2010: Eberhard Frölich spricht im Kulturamt Wilmersdorf vor, um anzufragen, ob man das Coupé-Theater mieten könne. Auf die Frage des zuständigen Beamten wie die Theatergruppe denn heißt, die da zu spielen gedenkt, antwortet Eberhard Frölich, ungeplant und unwillkürlich: Spree-Ensemble. Der Name war geboren! Was für ein Glück, dass ihn nicht schon jemand anderer für sich beanspruchte, denn das hatten wir logischerweise im Vorfeld nicht prüfen können….

Sommer 2009: Eine kleine Gruppe Schauspielschüler, darunter ich, beschließt, von August Strindberg „Die erste Warnung“ auf die Bühne zu bringen. Mein Jahrgang hatte dieses Stück im Winter zuvor mit großem Spaß und großem Erfolg aufgeführt. Aber was sind schon drei Abende… Der Schauspieler und Regisseur Volker Ranisch gibt uns eine erste Hilfestellung, die Umsetzung betreffend. Zwischendurch liegt das Projekt brach, es scheint nicht durchführbar. Aber im Frühjahr 2010 fangen wir sporadisch wieder mit den Proben an. Für eine erste Aufführung haben wir das Wilmersdorfer Coupé-Theater im Visier.

Winter 2008/09: Erstmalig kommt meinem Manager Eberhard Frölich und mir, Alexandra Julius Frölich (damals mitten im Schauspielstudium), die Idee, dass man in Eigenregie eine Theaterproduktion auf die Bühne bringen könnte. Eine Wahrheit ist, dass kein Theater und auch keine Filmproduktion die Schauspielabsolventen mit offenen Armen empfängt. Oftmals ist es ein harter und langer Weg bis hin zum ersten Engagement. Und diesen Weg, so der Gedanke, den kürzen wir einfach ab…

Alexandra Julius Frölich, M.A., Künstlerische Leitung, im Juni 2012:

„In unserer an Theaterhäusern so reichen Stadt wird der Zuschauer nicht selten mit Klassikern konfrontiert, die bis zur Unkenntlichkeit „aktualisiert“ worden sind. Ich persönlich sitze dann im Theater und bewundere den Einfallsreichtum der Regie und die Virtuosität der Schauspieler, ich analysiere und interpretiere die Szenerie – weil mich das Geschehen auf der Bühne, die Figuren, nicht wirklich in ihren Bann zu ziehen vermögen. Das kleine Wunder des Miterlebens und Mitleidens stellt sich nicht ein. Dann kommt der Blick auf die Uhr und der Magen meldet Hunger.

Genauso geht es mir bei moderner Dramatik, wenn sie vor medialer Dynamik strotzt, anspruchsvoll, fragmentarisch… keinen dramatischen Bogen spinnt, mir keine Geschichte erzählt, die ich verstehen kann…

Mein Streben ist es, Theater auf die Bühne zu bringen, das selbstverständlich gut unterhält, Spaß macht, und den Zuschauer in seinem Inneren bewegt. Er soll sich selbst wiedererkennen können, über sich lachen, nachdenken, vielleicht auch weinen. Es geht nichts darüber, immer wieder, das Menschliche in seiner Vielfalt und Widersprüchlichkeit zu zeigen, das transparent zu machen, was uns zu dem macht, was und wer wir sind. Damit haben Regie und Schauspieler mehr als genug zu tun, darin besteht für mich die eigentliche und große Kunst.“